"Vom kleinen Rabenmännlein "Hiob"!

Eine kleine Fantasie - aus Hannelore Leibolds     Märchenwelt........

Es war einmal vor langer, langer Zeit, als es im  "Tierhimmel" noch so friedlich war. Oder ob es wohl die Stätte des himmlischen Jerusalems gewesen sein mochte, grübelte das kleine Rabenmännlein arg traurig, denn es war so müde und vergesslich geworden. So stand es auf dem weißen Frühlingsschnee unter einer Eberesche, sah erstaunt, wie dieser sich schon allzu bald rot färbte, weil die zuvorigen, weißen Blüten sich in rote Beeren verwandelt hatten. Heftig begann sein Herzlein zu pochen. Und eine Erinnerung erwachte. Da es allmählich finster wurde, die Nacht würde schon bald den rotweißen Blütenschnee verdunkeln, begann es voller Freude lauthals zu krächzen. Hatte ihm der liebe Gott sein inneres Auge geöffnet, um in jene, ach so ferne Zeit schauen zu dürfen. Da sah der kleine Rabe die Wölfe bei den Lämmern wohnen und die Panther bei den Böcken lagern. Auch ein kleiner Knabe trieb friedlich und ohne Angst Kälber, junge Löwen und Mastvieh durch den Tierhimmel. Kühe und Bären weideten gemeinsam mit ihren Jungen beieinander - und Löwen fraßen Stroh wie die Rinder. Ein Säugling spielte sogar am Loch der Otter und ein entwöhntes Kind streckte seine Hand in die Höhle der Natter. (Nach Jesaja 11, 6-8)

Auf diesem heiligen Berg konnte er sogar noch schemenhaft seine Urahnen erkennen, wonach der kleine Rabenmann völlig überwältigt einschlief - und zu träumen begann....Natürlich zunächst von seinen "Urahnen", in denen der liebe Gott einen Menschen Hiob belehrte:" Wer hat den Raben die Speise gegeben, als seine Jungen zu mir riefen - und irre fliegen mussten - weil sie nichts zu essen hatten?" (Nach Hiob 38,41) O, da kam plötzlich der große Gottes Liebling zu ihm, dem kleinen Raben? (Nach Sprüche 8,22-26)

"Welch ein wunderschöner König bist du", flüsterte er und erkannte schon bald, dass er vor der unerforschlichen Weisheit des Ewigen stand. Dieser erzählte dem kleinen Raben, dass er, bevor die Erde war, nicht nur als Liebling Gottes, sondern auch als Architekt göttlich-heiliger Liebe den Erdkreis mitgestalten durfte, seine Meere, Quellen, Berge, Gestirne, sowie alle irdischen Faszinationen in mannigfaltiger Vielfältigkeit. Und das in einer Harmonie ohnegleichen. "Aber warum hast du dann so schreckliche Narben, großer König", ? fragte ihn bestürzt der kleine Rabe.... und wer ist denn dieser gezeichnete Mensch dort drüben im "Wolkenschlösschen"? "Das ist Hiob, kleiner Rabe, er war ein gerechter Mann und musste um seines Glaubens willen viel leiden. Auch ich ging diesen sehr schmerzhaften Weg, um die oft so törichten Menschen in dieses Land der unsterblichen Liebe zu führen. Das alles begreifst du aber noch nicht, kleiner Rabe!" "Auch die unbegrenzte Freiheit, großer König? Da hat man doch die Eberesche als Lieblingsbaum der Vögel benannt. Ob vielleicht deshalb auf dem weißen Blütenschnee das rote Blut herniedertropfen mag?" "Dein Instinkt einer Symbolik Schau ist wundersam", ermutigte ihn der soo liebevolle König. "Bist du Jesus? Doch bestimmt bist du Jesus Christus, das spüre ich ganz tief in mir. Schade, dass ich es zuvor nicht wusste. Bitte, o, bitte, lasse mich "Hiob" heißen, nur dann kann ich meinen Artgenossen beweisen, wie man trotz Leiden nicht gute Saat zerstören muss. Sagten nicht schon die Kelten folgende Lebensweisheit:

"Was du für diese Welt brauchst, lernst du nur aus Lust und Freude. Was du für die ANDERE Welt brauchst, wird aus Leid und Schmerz geboren?" (Entnommen: M.Vescoli) "Ja, kleiner Rabe, auch die erkannten durch den guten, Heiligen Geist wertvolle Lebensweisheit.
Aber falls du als kleiner "Hiob"Rabe dienen möchtest, wirst du vieles zu tun haben - und nicht wenige Kämpfe durchstehen müssen!" "Doch großer König, das werde ich gewiss schaffen, denn einst im Tierhimmel wieder leben zu dürfen, kann doch das größte Wunder sein!" Und kaum krächzend, mehr jubilierend, erwachte das kleine Rabenmännlein "Hiob" unter dem Baum der Eberesche, dem Vogelsbaum der Lieblinge ...........
"Rabenmännlein "Hiobs" Neubeginn"!

Zweiter Teil ....

Nachdenklich und mit gestutzten Flüglein, stand der kleine Raben "Hiob" auf seinen dünnen Beinchen unter seiner Eberesche. Natürlich hatte er auch schon viele andere Baumäste durchflogen, fast einen kleinen Urwald. Bloß vermochte er sich nicht mehr zu erinnern, was er eigentlich dem großen Liebeskönig versprochen hatte.
Instinktiv ahnte er zwar, dass er für die Liebe und Gerechtigkeit kämpfen wollte, aber war es nicht immer wieder misslungen? Wenn er an seine kleinen Rabenkinder dachte, die nichts gescheites zu essen hatten, überfiel ihn eine Resignation. Hatten sie doch so lauthals zu Gott geschrien, ziemlich erfolglos. Mussten sie ja wirklich ihr Vertrauen verlieren. Ja, schon zu der Zeit, als sie in dem fast fertigen Nestbau ihre hungrigen Schnäblein öffneten, aber "Hiob" Vater nicht Saatgut stahl. Die armen Felder waren ja schwarz von seinen Artgenossen Dieben und gegen diese Vielzahl war er machtlos, ohnmächtig. Sogar seine "Hiobin" konnte eine Rabenmutter sein. Schon zuvor ließ sie es zu, dass der fast fertige Nestbau zerstört werden konnte, nein, was hatte er für eine bequeme Frau. Endlich flügge geworden, flogen die kleinen Rabenkinder zu anderen diebischen Artgenossen, was er ihnen noch nicht einmal verübeln konnte. Hungrige Mägen suchten eben überall satt zu werden.

(Nach Hiob 38,41) Lauthals krächzte er Klagelieder gen Himmel, unter dem riesige und gefährliche Greifvögel flogen. Wie konnte er, der noch immer tapfere "Raben-Hiob" an Gerechtigkeit festhalten, wenn ihn sogar seine törichte Rabenfrau verspottete, ja, noch schlimmer, ihn gegen Gott aufstachelte? Und ihn mehr denn je zu entmutigen versuchte. Nein, das würde sie nicht schaffen, auch einige, sogenannte Freunde nicht. Ging es dem leidgeprüften Menschen Hiob nicht ebenso? Gut, das alles war vor langer, langer Zeit, aber ist Zeit nicht auch ein zeitloser Begriff aus der Sicht göttlicher Allmacht? So schlief er wieder einmal völlig erschöpft unter einem Lieblings-Vogelbaum ein. Droben sangen andere Singvöglein sorglos und vergnügt. "Kämpfe weiter", hörte er eine so innige und ihm bekannte Liebesstimme raunen und unter der aufgehenden Sonne erwachte er noch völlig benommen. Schon bald konnte man sein inniges Vogelgebet der Vergebungsliebe aus seiner Seele krächzen hören.Und wieder verging die Zeit! Plötzlich kam seine "Hiobin" von irgendwoher geflogen, gestand ihm ihre Liebe und Sehnsucht, sowie so viele ihrer Misserfolge. Gemeinsam begannen sie bald ein wunderschönes Nestchen zu bauen, in dem tatsächlich zehn niedliche Rabenkinder heranwuchsen. Sieben Männlein und drei Mägdelein. Und welch wundersame Namen bekamen diese drei bildschönen Rabenmädels? Jemina, das heißt Täubchen, Kezia, bedeutet Zimmerblüte, Keren-Happuch - Salbhörnchen. Bloß die sieben Rabenbuben sollten Raben heißen, denn auf der Eberesche der Liebe feierten nicht nur sie, sondern plötzlich viele, neuen Freunde ein Liebesfest in Fülle. (Nach Hiob 42, 13-14)

Und der große König war sicherlich in seinem unsichtbaren Walten der liebevollste Ehrengast.

Ebenso im HAPPY-END verbleibe ich mit der gesamten Schöpfung, zwar meist noch im Seufzen, aber dennoch im Liebesschrei zum :EWIGEN

Eure Hannelore Leibold , Rohingstra�e 20,  36124 Eichenzell/ R�nshausen
 www.ge-dichte.besucht.de


   

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